subordinate function scale (sfs)

Abstract:

 The subordinate function scale measures with 9 items how much an employee perceives himself as subordinate. The scale superior function measures with 10 items how much an employee feels like a supervisor. less

  • Language Documentation: deutsch
  • Language Items: German
  • Number of Items: 19
  • Reliability: Cronbachs Alpha = .79 bis .88
  • Validity: Validierungshinweise werden nicht gegeben.
  • Construct: Untergebenenfunktion, Vorgesetztenfunktion
  • Catchwords: Führung, Arbeit, Mitarbeiter, Hierarchie | leadership, work, employees, hierarchy
  • Item(s) used in Representative Survey: nein
  • Status of Development: erprobt

Instrument

Fischer und Kohr (1980) erfassen “Zentrale Arbeitsperzeptionen Berufstätiger” mit Hilfe verschiedener Subskalen. Sie wurden als Ergänzung zu den Skalen “Sozio-politische Einstellungen” entwickelt, speziell in Anlehnung an die Items der Skala “Verfügungsgewalt”.

Instruktion

Die Testanweisungen liegen nicht vor.

Items

Skala 1: Perzipierte Untergebenenfunktion:

Nr. Item Polung
1 Meine Arbeit besteht in der Durchführung von Anweisungen. +
2 In meiner Arbeitsleistung richte ich mich nach anderen. +
3 Ich bin bei meiner Arbeit von Weisungen abhängig. +
4 Vorschriften und Vorgesetzte engen meinen Tätigkeitsbereich stark ein. +
5 Ich werde bei meiner Arbeit öfter kontrolliert. +
6 Der Ablauf meiner Arbeit ist bis in alle Einzelheiten festgelegt. +
7 Mir macht keiner Vorschriften, wie ich meine Arbeit erledigen soll.
8 Meine tägliche Arbeit wird mir zugewiesen. +
9 Ich kann mir meine Arbeit selbst einteilen.

Skala 2: Perzipierte Vorgesetztenfunktion:

Nr. Item Polung Kurzskala
1 Bei meiner beruflichen Tätigkeit habe ich Untergebene. + X
2 Ich muss an meinem Arbeitsplatz auch die Arbeit von anderen verantworten. + X
3 Ich bin unentbehrlich an meinem Arbeitsplatz. +
4 Bei meiner Arbeit gebe ich öfter Anweisungen. + X
5 Es gehört zu meinen beruflichen Aufgaben, Entscheidungen selbständig zu treffen. +
6 Ein Teil meiner Arbeit besteht in der Kontrolle von Mitarbeitern. + X
7 Es gibt Dinge, Vorgänge u.a. an meinem Arbeitsplatz, die nur ich genau kenne. +
8 Bei meiner beruflichen Tätigkeit habe ich großen Einfluss. + X
9 Bei meiner beruflichen Tätigkeit muss ich mich ständig auf dem Laufenden halten. +
10 Zu meiner beruflichen Tätigkeit gehört es, Leistungen und Verhalten von Mitarbeitern zu beurteilen. + X

Antwortvorgaben

Es wurden jeweils 5-stufige Likert-Skalen mit den Antwortvorgaben zutreffend (1), eher zutreffend (2), weder/noch (3), eher unzutreffend (4), unzutreffend (5) verwendet.

Auswertungshinweise

Bei der Auswertung werden die Antworten über die Items addiert. “Zutreffend” erhielt den Wert 5, “eher zutreffend” den Wert 4, “weder/noch” den Wert 3, “eher unzutreffend” den Wert 2 und “unzutreffend” den Wert 1.

Theory

Fischer und Kohr (1980) entwickelten fünf Skalen zur Erfassung zentraler Arbeitsperzeptionen Berufstätiger in Zusammenarbeit mit Ekkehart Lippert, Roland Wakenhut, Fritz-Felix Zelinka und Ralf Zoll. Sie sollen die Skalen Sozio-politische Einstellungen dieser Autoren ergänzen.

Die Autoren gehen dabei von der Annahme aus, dass sich das Verhalten des Menschen im sozio-politischen Kontext ohne Berücksichtigung des Arbeitsbereiches nicht adäquat beschreiben lässt: Für den erwerbstätigen Menschen ist die Arbeit ein Kernbereich, in dem Interaktionen mit anderen Menschen und damit Lern- und Anpassungsprozesse stattfinden, die das Verhalten, die Kognitionen und Emotionen des arbeitenden Menschen betreffen.

Zwei Skalen sollen deshalb erfassen, inwieweit Befragte von sich selbst meinen, Untergebenen- bzw. Vorgesetztenfunktionen zu erfüllen. Eine dritte Skala bezieht sich auf die “Internalisierung von Arbeitsnormen”: “Diese Skala betrifft die Verinnerlichung der traditionellen Normen wie Pflichterfüllung und Engagement. Da sie sich auf gesellschaftlich-ideologische Normen bezieht, indiziert der Skalenwert den Grad, in dem der einzelne diese Normen übernommen hat bzw. sich von diesen distanziert. Diese Normen überschneiden sich zumindest teilweise mit denen, die für die Tätigkeit des Vorgesetzten maßgeblich sind. Deshalb ist eine substantielle Korrelation zwischen dem der Internalisierung der Arbeitsanforderungen und dem der Perzeption in der Vorgesetztenfunktion zu erwarten.” (Fischer & Kohr, 1980, S. 122).

Eine vierte Skala ist mit “Arbeit als Mittel zur Existenzsicherung überschrieben: “Mit dieser Skala soll erfasst werden, inwieweit die Arbeit unter dem Gesichtspunkt des Gelderwerbs betrachtet wird und das Motiv des “gut Verdienens” bei der Beurteilung der eigenen Arbeit zentral ist. Es ist zu erwarten, dass diese Einstellung zur Arbeit bedeutsam mit der Perzeption in der Funktion des Untergebenen korreliert, da die Wahrnehmung der Abhängigkeit, Weisungsgebundenheit und Fremdbestimmtheit zumindest partiell als Ursache dafür gelten kann, dass eine Person ihre Arbeit tendenziell unter dem Aspekt der Existenzsicherung betrachtet” (Fischer & Kohr, 1980, S. 123). Die fünfte Skala schließlich thematisiert  “Entfremdung von der Arbeit”. Sie soll erfassen, ob Personen ihrer Arbeit einen Sinn zuschreiben oder diese als eigentlich sinnfrei betrachten.

Scale development

Itemkonstruktion und Itemselektion

Die fünf Skalen zur Erfassung zentraler Arbeitsperzeptionen Berufstätiger wurden von Fischer und Kohr (1980) in Zusammenarbeit mit Ekkehart Lippert, Roland Wakenhut, Fritz-Felix Zelinka und Ralf Zoll als Ergänzung der Skalen zur Erfassung sozio-politischer Einstellungen entwickelt, speziell in Anlehnung an die Items der Skala “Verfügungsgewalt”.

Stichproben

Die Daten basieren auf einer für die Bevölkerung der Erwachsenen der BRD repräsentativen Umfrage (N = 2505 Befragte; März 1976).

Itemanalysen

Die Eindimensionalität wurde nicht geprüft. Für die Kurzformen wurde jedoch eine simultane Faktorenanalyse durchgeführt. Nach dieser laden nahezu alle Items nicht nur auf ihrer Zieldimension, sondern auch auf Fremddimensionen nicht unbedeutend.

Itemkennwerte

Die korrigierten Trennschärfekoeffizienten (Tabelle 1) liegen zwischen .32 und .74.

Tabelle 1

Korrigierte Trennschärfekoeffizienten der Items für die Subskalen “Perzipierte Untergebenenfunktion” und “Perzipierte Vorgesetztenfunktion”

Item Perzipierte Untergebenenfunktion Perzipierte Vorgesetztenfunktion
1 .32 .71
2 .45 .73
3 .60 .35
4 .50 .74
5 .63 .61
6 .32 .67
7 .43 .45
8 .63 .68
9 .46 .52
10 .66

Quality criteria

Reliabilität

Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der zwei Skalen betragen: “Perzipierte Untergebenenfunktion” = .79, “Perzipierte Vorgesetztenfunktion”  = .88.

Validität

Validierungshinweise werden nicht gegeben.

Deskriptive Statistiken

Die Verteilung der Skalenwerte (Tabelle 2), die relativen Antworthäufigkeiten (Tabelle 3) und die Mittelwerte und Standardabweichungen (Tabelle 4) der Items liegen vor.

Tabelle 2

Verteilung der Skalenwerte für die zwei Subskalen “Perzipierte Untergebenenfunktion” und “Perzipierte Vorgesetztenfunktion”

Perzipierte Untergebenenfunktion Perzipierte Vorgesetztenfunktion
Skalenwert Häufigkeit Skalenwert Häufigkeit
9 – 19 ca. 24 % 10 – 23 10 – 23
20 – 26 ca. 28 % 24 – 29 24 – 29
27 – 30 ca. 22 % 30 – 37 30 – 37
31 – 45 ca. 26 % 38 – 50 38 – 50

 Tabelle 3

Relative Antworthäufigkeiten für die zwei Subskalen “Perzipierte Untergebenenfunktion” und “Perzipierte Vorgesetztenfunktion”

Perzipierte Untergebenenfunktion: Perzipierte Vorgesetztenfunktion:
Antwort (%) Antwort (%)
Item 1 2 3 4 5 Item 1 2 3 4 5
01 18 23 22 14 23 01 24 14 15 14 33
02 8 16 26 19 31 02 26 17 15 13 23
03 27 30 18 0 16 03 13 14 31 16 26
04 9 16 27 20 28 04 25 21 18 16 20
05 9 21 25 18 27 05 38 24 15 11 12
06 19 25 23 16 17 06 14 15 13 18 34
07 23 21 23 22 11 07 19 23 23 18 17
08 12 22 22 17 27 08 16 20 31 16 17
09 31 23 19 14 13 09 38 29 18 8 7
10 14 13 18 19 36

Tabelle 4

Mittelwert und Standardabweichung der Items für die Subskalen “Perzipierte Untergebenenfunktion” und “Perzipierte Vorgesetztenfunktion”

  Perzipierte Untergebenenfunktion Perzipierte Vorgesetztenfunktion
Item M SD Item M SD
01 2.99 1.42 01 2.82 1.60
02 2.52 1.30 02 2.96 1.58
03 3.44 1.39 03 2.71 1.33
04 2.58 1.29 04 3.16 1.46
05 2.68 1.31 05 3.65 1.39
06 3.11 1.36 06 2.56 1.45
07 2.77 1.32 07 3.10 1.37
08 2.75 1.38 08 3.03 1.29
09 2.54 1.38 09 3.62 1.22
10 10 2.50 1.44
11 11
12 12
13 13

 Contact

Heinz-Ulrich Kohr, Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr (SOWI), Winzererstr. 52, 80797 München, Deutschland

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